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ATHENE Startup Award UP23@it-sa Finalisten im Spotlight: Quantum Optics Jena
Das Startup Quantum Optics Jena ist eines der fünf Finalisten im Rennen um den diesjährigen ATHENE Startup Award UP23@it-sa. Wir haben uns mit dem Startup, das Systeme zum Quantenschlüsselaustausch (Quantum Key Distribution, QKD), die auf verschränkten Photonen basieren, entwickelt, zum Interview getroffen.
Euer Startup in einem Satz?
Wie nutzen die Gesetzmäßigkeiten der Quantenphysik, d.h. Superposition und Verschränkung von quantenphysikalischen Zuständen, um die Sicherheit von IT-Systemen und Infrastrukturen zu revolutionieren.
Wie ist eure Geschäftsidee entstanden?
Die Idee quantenphysikalische Gesetzmäßigkeiten für die Absicherung von Kommunikationsnetzwerken zu verwenden ist schon über 30 Jahre alt und wurde unter anderem im Jahr 2022 mit dem Nobelpreis für Physik an Alain Aspect, John Clauser und Anton Zeilinger gewürdigt. Alle drei haben mit entscheidenden Experimenten zum Verständnis von Verschränkung beigetragen.
Für uns startete das Abenteuer vor etwas mehr als zwei Jahren. Zu diesem Zeitpunkt haben uns als Deep-Tech Start-up aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik ausgegründet. Zunächst mit der Idee genau diese verschränkte Photonenpaarquellen auf den Markt zu bringen. Uns ist bei der Analyse möglicher Geschäftsmodelle aber recht schnell klar geworden, dass wir mit einer ganzheitlichen Lösung für die IT-Sicherheit viel mehr Potenzial entfalten können. Gerade im ersten Jahr unserer Firmengeschichten konnten wir hierzu eine Vielzahl von praktischen Herausforderungen lösen, entsprechende Patente generieren und unser aktuelles Produkt entwickeln. Heute sind wir weltweit der Einzige kommerzielle Anbieter von Mehrparteien-Quantenschlüsselverteilsystemen. Damit sind wir in der Lage komplexe Netzwerke mit unseren Quantenschlüsseln abzusichern und den Mehrwert der Quantentechnologien möglichst direkt zu den Endpunkten der Netzwerkkommunikation zu liefern.
Wer profitiert von eurem Produkt/eurer Lösung und warum?
Wir adressieren mit unserer Lösung vor allem Kunden mit einem hohen Bedarf an Vertraulichkeit und Sicherheit in der Kommunikation. Momentan stehen dabei Regierungsnetzwerke und kritische Infrastrukturen im Fokus. Interessant sind aber auch Anwendungen im Gesundheitssektor oder der Finanzbranche.
Was sind eure nächsten Schritte?
Die weitere Skalierung unsere Technologie ist für den breiten Einsatz der Quantenverschlüsselung von entscheidender Bedeutung. Wir wollen den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen und Arbeiten mit Hochdruck an der automatisierten Fertigung. Parallel rückt das Thema Zertifizierung zunehmend in den Vordergrund. Aktuell ist der Aufbau der europäischen Quantenkommunikationsinfrastruktur - EuroQCI - ein spannendes Vorhaben. Wir hoffen, dass wir mit unseren Kompetenzen und Lösungen eine aktive Rolle in dem Aufbau dieser Infrastruktur einnehmen können.
Was waren die größten Erfolge und Hürden/Tiefpunkte bisher und warum ihr überzeugt, dass genau ihr erfolgreich sein werdet?
Glücklicherweise haben wir bisher nur wenige Tiefpunkte durchmachen müssen. Einer der wesentlichen war ein Langzeittest unseres Systems unter herausfordernden Umweltbedingungen. Nach diesem gab es eine ganze Liste von Baustellen. Wichtig ist, dass man bei solchen Rückschlägen versucht daraus zu lernen und vielleicht sogar positive Dinge darin findet. So hat uns der Test hilfreichen Input für unsere Entwicklungsroadmap gegeben. Etwas Besseres hätte uns im Nachgang gar nicht passieren können.
Die größten Erfolge sind für mich die vielen neuen Erkenntnisse und Entwicklungen des Teams – es ist wirklich großartig zu sehen, wie wir Stück für Stück vorankommen und unsere Produkte immer weiter verbessern. Ein Highlight war sicherlich die Vorstellung unseres kommerziellen Mehrparteien-QKD Systems auf der letzten LASER Messe. Es macht einen schon sehr stolz, wenn man sagen kann, dass es ein derartiges System weltweit nur bei Quantum Optics Jena gibt.
Warum habt ihr euch beim ATHENE Startup Award UP23@it-sa beworben?
ATHENE und it-sa haben aus unserer Sicht eine hervorragende Sichtbarkeit beim Thema IT-Sicherheit. Wir freuen uns schon jetzt riesig zu den ausgewählten Start-ups zu zählen und unsere Lösung beim Pitch-Event auf der Messe zu präsentieren. Dies gibt uns die Gelegenheit das Thema Quantenkommunikation einer breiteren Masse zu präsentieren und die neuen Möglichkeiten der Quantentechnologien zu erläutern. Gerade der Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen hilft dem beiderseitigen Verständnis und sensibilisiert für die Probleme und Herausforderungen des anderen.
Ansprechpartnerin rund um den ATHENE Startup Award UP23@it-sa ist Lena Kress. Bei Fragen und Anregungen kann sie gerne jeder Zeit kontaktiert werden.
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