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ATHENE-Wissenschaftler erhält Copernicus-Preis 2020
Würdigung für herausragende deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Kryptografie
ATHENE-Wissenschaftler Prof. Sebastian Faust von der TU Darmstadt erhält für seine Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Wissenschaft den Copernicus-Preis 2020 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Stiftung für die polnische Wissenschaft (FNP). Der mit 200.000 EURO dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an ihn und an Prof. Stefan Dziembowski von der Universität Warschau. Sie erhalten die Auszeichnung für ihre herausragende Zusammenarbeit auf dem Feld der Theoretischen Kryptografie und IT-Sicherheit.
Ihre gemeinsame Forschung an mathematischen Grundlagen von Verschlüsselungstechniken habe erheblich dazu beigetragen, die Nutzung von Informationstechnologien und den damit verbundenen Prozess des Datentransfers gegenüber Fremdeingriffen sicherer und gleichzeitig effizienter zu machen, urteilte die von DFG und FNP berufene Jury. Der wesentliche Beitrag ihrer Arbeiten liege in der Zusammenführung verschiedener Sicherheitsmodelle.
Die Wissenschaftler arbeiten seit einem Zusammentreffen im Rahmen einer Fachkonferenz vor rund zehn Jahren eng zusammen. Aus dieser langjährigen Kooperation sind zahlreiche Veröffentlichungen entstanden. Ein Schwerpunkt ihrer gemeinsamen Forschung ist die Entwicklung und Analyse von Gegenmaßnahmen zum Schutz von Seitenkanalangriffen. Seitenkanalangriffe nutzen beispielsweise den Stromverbrauch einer Smart Card aus, um IT-Sicherheitssysteme anzugreifen.
Prof. Faust leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet Angewandte Kryptografie. Seine Forschungsprojekte zu „Sicheren und Skalierbaren Blockchain-Technologien“ sind eingebettet in den von der DFG an der TU Darmstadt geförderten Sonderforschungsbereich „CROSSING“. Im Rahmen eines ATHENE-Forschungsprojektes beschäftigt er sich mit der Sicherheit verteilter Systeme und Infrastrukturen und untersucht gemeinsam mit weiteren ATHENE-WissenschaftlerInnen Verfahren zur Absicherung dezentraler Infrastrukturen und Technologien, unter besonderer Berücksichtigung von Blockchain, Internet of Things (IoT) oder verteiltem Maschinellem Lernen.
Weiterhin initiierte Prof. Faust das Gründungsprojekt „Prochain“, das seit Juli 2019 durch das neue Förderprogramm „StartUpSecure“ des Bundesforschungsministeriums finanziell unterstützt und auf dem Weg zur Gründung eines eigenen Unternehmens ist. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er ein IT-Sicherheitsprodukt für eine bessere Nutzung von Blockchain-Technologien, das sich für große Branchen wie etwa Energie und Finanzen eignet. Die Lösung erlaubt es, im Internet auch kleinste Geldbeträge nahezu in Echtzeit und kostengünstiger zu überweisen und gleichzeitig die Privatsphäre bei Transaktionen in Blockchain-Netzwerken besser zu schützen. Der Gründungsinkubator StartUpSecure | ATHENE unterstützte das Gründungsteam bei der Antragstellung der Fördermittel und begleitet es über den gesamten Gründungsprozess hinweg mit weiteren Beratungsangeboten.