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ATHENE-Wissenschaftlerin Prof. Iryna Gurevych erhält hochkarätigen „Milner Award” der Royal Society
Als erste Wissenschaftlerin in Deutschland und als erste Universitätsprofessorin erhält Prof. Iryna Gurevych von der TU Darmstadt den renommierten „Milner Award” der britischen Royal Society. Sie wird damit für ihre bedeutenden Beiträge zur Automatischen Sprachverarbeitung und Künstlichen Intelligenz ausgezeichnet, die „ein tiefes Verständnis der menschlichen Sprache und kognitiven Fähigkeiten mit den neuesten Paradigmen des Maschinellen Lernens verbinden”, wie die älteste unabhängige wissenschaftliche Akademie der Welt in London mitteilte.
Prof. Gurevych gilt als Pionierin der NLP-Forschung, einem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), der Sprachmodelle zur Texterzeugung (Large Language Models, LLMs) wie den Chatbot ChatGPT umfasst. Schon in ihrer frühen Arbeit nutzte sie Wikipedia als reichhaltige Datenquelle für die Sprachverarbeitung und verantwortete bahnbrechende Forschungsarbeiten über Textrepräsentationen auf Grundlage neuronaler Netze sowie zur parameter-effizienten Feinabstimmung großer, vortrainierter Transformer-Modelle wie BERT, die das Rückgrat der heutigen NLP-Technologie bilden.
Der Milner Award ehrt das Andenken an Professor Robin Milner (1934–2010), einen Pionier der Informatik. Er wird jährlich für herausragende Leistungen in der Informatik an einen europäischen Forscher oder eine Forscherin verliehen. Der Preisträger oder die Preisträgerin wird vom Rat der Royal Society basierend auf den Empfehlungen des Milner Preiskomitees ausgewählt. Diesem Komitee gehören Forschende aus drei europäischen Ländern an: Mitglieder der Royal Society, der Leopoldina (Deutschland) und der Académie des sciences (Frankreich). Der oder die Ausgezeichnete erhält eine Medaille und ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Pfund (knapp 6.000 Euro) und wird eingeladen, in der Royal Society einen öffentlichen Vortrag über die eigene Forschung zu halten.
Prof. Iryna Gurevych leitet das Arbeitsgebiet „Ubiquitäre Wissensverarbeitung“ am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt. Im Jahr 2021 erhielt sie als erste Frau eine LOEWE-Spitzen-Professur. Ihre Forschungen in der Automatischen Sprachverarbeitung und Künstlichen Intelligenz bringt sie unter anderem in den ATHENE-Forschungsbereichen Automatic Vulnerability Scanning and Verification (AVSV), Security and Privacy in Artificial Intelligence (SENPAI) und Secure Digital Transformation in Health Care (SeDiTraH) ein.
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