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Neu bei ATHENE: Dr. Alina Stöver
Mit dem von ihr koordinierten Projekt "AddressIng Detective Designs with a tech-assisted citizen science Approach (AIDA)" forscht Dr. Alina Stöver seit Anfang des Jahres auch in ATHENE. Schwerpunkt ihrer Forschung ist der Faktor Mensch im Kontext von Privatsphäre und Sicherheit. Hierzu forscht sie in der Forschungsgruppe Arbeits- und Ingenieurspsychologie am Institut für Psychologie an der TU Darmstadt. Zudem ist sie Co-Leitung des PIPS - Psychological Insights into Privacy and Security Labs. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Dr. Nina Gerber und Dr. Ephraim Zimmer - ebenfalls TU Darmstadt - beschäftigt sie sich im ATHENE-Projekt mit Detective Designs, also manipulativen Designmustern, die uns User zu oft ungewollten Handlungen verführen. Wir haben mit ihr über ihre Forschung allgemein und in ATHENE im Besonderen gesprochen.

Was forschen Sie in ATHENE?
Wir beschäftigen uns mit der Erkennung und Analyse von Deceptive Designs – also manipulativen Gestaltungselementen in digitalen Diensten, die Nutzende zu unerwünschten Entscheidungen verleiten. Unser Ziel ist es, diese Designs systematisch zu erfassen und Werkzeuge zu entwickeln, die Nutzende sensibilisieren und ihnen helfen, sich dagegen zu wehren.
Wie bringt uns das weiter? Was ist der Impact Ihrer Forschung?
Deceptive Designs untergraben die digitale Selbstbestimmung von Nutzenden, indem sie sie beispielsweise unbewusst zur Preisgabe persönlicher Daten verleiten. Unsere Forschung trägt dazu bei, solche Praktiken sichtbar zu machen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln – etwa ein Browser-Plugin, das manipulative Designs erkennt und Nutzende warnt. Langfristig stärken wir so den Verbraucherschutz und die digitale Souveränität.
Was wird in Zukunft in Ihrem Forschungsthema wichtig, woran werden Sie demnächst arbeiten?
Deceptive Designs entwickeln sich ständig weiter. In Zukunft wird es darum gehen, dynamische Erkennungsmethoden zu verbessern, Nutzende stärker in die Analyse einzubeziehen und adaptive Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Ein Fokus wird auf der Weiterentwicklung unseres Citizen-Science-Ansatzes liegen, mit dem wir ein breites Publikum aktiv in die Forschung einbinden möchten.
Wie war Ihr Weg zu ATHENE?
Als Psychologin beschäftige ich mich intensiv mit der Schnittstelle zwischen Mensch und Technologie, insbesondere im Bereich Sicherheit und Privatsphäre. Seit meiner Promotion verfolge ich einen menschzentrierten und interdisziplinären Forschungsansatz, um zu verstehen, wie Menschen mit digitalen Systemen interagieren und wie diese sicher und vertrauenswürdig gestaltet werden können. ATHENE bietet für mich die ideale Plattform, um praxisnahe Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln. Besonders schätze ich die Möglichkeit, interdisziplinär mit Expertinnen und Experten aus Informatik, Psychologie und Recht zusammenzuarbeiten. Durch die enge Verbindung von Forschung und Anwendung kann ich dazu beitragen, digitale Systeme transparenter, ethischer und benutzerfreundlicher zu gestalten.
Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit besonders?
Ich schätze die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Möglichkeit, forschungsbasierte Lösungen mit echtem gesellschaftlichem Mehrwert zu entwickeln. Besonders motivierend ist es, wenn unsere Erkenntnisse direkt dazu beitragen, Nutzende zu schützen und Gesetzgeber dabei zu unterstützen, manipulative Praktiken transparenter zu machen und zu regulieren.