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Neu bei ATHENE: Prof. Jan Gugenheimer von der TU Darmstadt

11.09.2024

Jan Gugenheimer ist seit 1. Juni 2022 Professor für Mensch-Computer-Interaktion am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt. Seit dem 1. Juli dieses Jahres leitet er im ATHENE-Forschungsbereich „User-centered Security and Privacy (UCSP)“ das Projekt XRGuard - A Security Mechanism to Detect and MitigatePerceptual Manipulations in Extended Reality”.

Im Interview stellen wir ihn kurz vor:

Was forschen Sie in ATHENE?

Ich forsche an der Schnittstelle zwischen Mensch und Computer im Bereich der erweiterten und virtuellen Realität, also der Augmented und Virtual Reality (AR/VR). In dem von mir betreuten ATHENE-Projekt untersuchen wir potenzielle Sicherheitsrisiken und ethische Herausforderungen dieser Tech­no­logien. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Manipulation der menschlichen Wahrnehmung und des Gedächtnisses durch AR/VR-Systeme. Wir entwickeln Methoden, um solche Manipulationen zu erkennen und zu verhindern.

Wie bringt uns das weiter? Was ist der Impact Ihrer Forschung?

Mit unserer Forschung adressieren wir proaktiv potenzielle Risiken von AR/VR-Tech­no­logien, bevor diese weitverbreitet im Alltag eingesetzt werden. Durch das frühzeitige Aufzeigen von Problemen können Hersteller und Entwickler bereits in der Konzeptionsphase Sicherheitsaspekte berücksichtigen. Dies trägt dazu bei, dass zukünftige AR/VR-Systeme sicherer und ver­trauens­würdiger gestaltet werden können. Langfristig fördert dies die gesellschaftliche Akzeptanz und verantwortungsvolle Nutzung dieser innovativen Tech­no­logien.

Was wird in Zukunft in Ihrem Forschungsthema wichtig, woran werden Sie demnächst arbeiten?

In Zukunft wird die Integration von AR/VR-Tech­no­logien in den Alltag eine immer zentralere Rolle spielen. Die Dienste, die wir heute über das Handy nutzen – etwas, das wir uns vor 20 Jahren nie hätten vorstellen können – werden wir in nicht allzu ferner Zukunft über unsere Brillen nutzen. Das ist heute für viele Menschen vielleicht unvorstellbar, doch die Entwicklung geht in diese Richtung.
Weiter erforschen wir Aus­wirkungen dieser Tech­no­logien auf das menschliche Gedächtnis. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Entwicklung von Methoden, um Nutzende vor unbemerkten Manipulationen zu schützen. Zudem werden wir ethische Richtlinien für den Einsatz von AR/VR-Systemen erarbeiten, um einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Tech­no­logien zu gewährleisten.

Wie war Ihr Weg zu ATHENE?

Meine Promotion in Informatik mit Schwerpunkt Mensch-Computer-Interaktion habe ich an der Universität Ulm abgeschlossen. Ich erhielt direkt einen Ruf nach Paris an die Télécom ParisTech, wo ich begann, mich intensiver mit den potenziellen Risiken von AR/VR-Tech­no­logien zu beschäftigen. Diese Forschungsrichtung führte mich schließlich zu ATHENE, wo ich meine Expertise in der Cyber­sicher­heits­forschung einbringen kann. Mein interdisziplinärer Ansatz, der Informatik mit Methoden aus den Sozialwissenschaften und der Psychologie verbindet, passt hervorragend zum ganzheitlichen Forschungsansatz von ATHENE.

Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit besonders?

Ich schätze den interdisziplinären Austausch und arbeite gerne mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen zusammen. Da meine Promotion noch nicht allzu lange zurückliegt, kann ich mich gut in meine Promovierenden hineinversetzen, bin gerne ihr Mentor. Auch, dass ich im Rahmen meiner Forschungen sehr viel reise und dadurch viele persönliche Kontakte zu Forschenden aus der ganzen Welt habe, gefällt mir sehr – auch wenn das viele Reisen manchmal recht stressig sein kann:-)

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