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Darmstadt signature procedure is in the competition for standardization

18/01/2019

"qTESLA" guarantees security even in the age of quantum computers

Whether WhatsApp, online shopping or software updates: we use cryptographic procedures consciously or unconsciously to protect our data from unpleasant listeners many times a day . The security of the standard RSA process, which currently secures most of the communication on the Internet, is based on the fact that our present computers do not have enough computing power to break these procedures. A quantum computer would be able to do so, that means the communication would no longer be trustworthy. For example, one could then no longer be sure that the online transfer also arrives at the right recipient. To prevent this, researchers have been developing so-called "post-quantum methods" for years, i.e. methods and algorithms that will still be safe in the age of quantum computers.

Further information in German:
Um den Herstellern von Software eine Orientierung zu geben, welches der entwickelten Verfahren wirklich sicher und gleichzeitig effizient ist, gibt es – ähnlich einem Gütesiegel – sogenannte Standards. Die Standardisierung eines kryptographischen Verfahrens ist ein langwieriger Prozess, in dem die eingereichten Verfahren viele Tests durchlaufen müssen und von Experten auf Herz und Nieren geprüft werden. Schließlich müssen sie für viele Jahre garantiert sicher sein – RSA wurde beispielsweise in den Siebzigern entwickelt.

Um den Umstieg zu Post-Quantum-Verfahren voranzutreiben, hat das amerikanische National Institute of Standards and Technology (NIST) im November 2017 ein Projekt gestartet an dessen Ende Kandidaten für eine solche Standardisierung gefunden werden sollen. Dafür gibt es mehrere Auswahlrunden in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Eine Einreichung in der Kategorie „Digitale Signaturverfahren“ stammt von der Technischen Universität Darmstadt. Hauptverantwortlich für die Entwicklung des innovativen Verfahrens ist Dr. Nina Bindel, die am Fachgebiet Kryptographie und Computeralgebra promoviert hat. qTESLA war ein Thema ihrer Doktorarbeit. „qTESLA besticht durch seine gute Effizienz, sein simples und einfach zu implementierendes Design und seine Sicherheitsgarantien gegen Quantenangreifer und ist daher ein vielversprechender Kandidat um herkömmliche Signaturverfahren zu ersetzen.“, erklärt sie.

Eine digitale Signatur garantiert die Authentizität des Absenders und die Integrität der Nachricht oder der Daten. Man kann sich durch eine krypto­grafische Signatur also garantiert sicher sein, dass weder der Absender gefälscht noch der Inhalt manipuliert wurde. E-Mails sind hierfür ein Beispiel, aber auch um die Authentizität von Softwareupdates zu garantieren oder Online-Überweisungen abzusichern, werden Signaturen eingesetzt. Neben der Sicherheit spielt aber auch die Effizienz eine große Rolle, schließlich soll das Verfahren auch auf kleinsten Microcontrollern mit wenig Rechenpower und Speicherplatz funktionieren und darf beispielsweise auch das Surfen im Internet nicht durch aufwändige Berechnungen verlangsamen.

Eine von qTESLAs Stärken ist seine geringe Laufzeit, so werden qTESLA-Signaturen etwa 11mal schneller erzeugt als RSA-Signaturen. Allerdings ist zum Beispiel die Länge der Signaturen rund 7mal größer als der jetzige Standard. In den meisten Anwendungen von Signaturen wird der größere Speicherbedarf sich jedoch voraussichtlich nicht negativ auswirken, wie erste Studien bereits zeigen. Allerdings besteht noch Forschungsbedarf in der Anwendung von post-quanten-sicheren Signaturverfahren auf Geräten mit sehr stark begrenztem Speicherplatz, wie sie im sogenannten „Internet der Dinge“ genutzt werden.

qTESLA ist bereits öffentlich verfügbar und kann von Entwicklern in ihrer Software genutzt werden. Auch mehrere Forschungsprojekte der TU Darmstadt nutzen qTESLA bereits in ihren Komponenten. qTESLA wird zum Beispiel auch in einem großen Feldversuch zur Absicherung medizinischer Daten in Japan verwendet (Link zur H-LINCOS Meldung setzen). Die Standardisierung würde qTESLA jedoch zum Durchbruch verhelfen.

Welche Verfahren beim „NIST Post Quantum Standardization Project“ in die nächste Runde des Wettbewerbs kommen, soll diese Woche auf der Fachkonferenz „Real World Crypto“ in den USA verkündet werden.

Weitere Informationen
Kooperationspartner bei der Entwicklung von qTesla waren Microsoft Research, das kanadische Unternehmen ISARA, die Ondokuz Mayis University (Türkei), die University of São Paulo (Brasilien) und die University of Washington Tacoma (USA).

Weitere Informationen auf der Projektwebseite von qTESTLA.

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